Blick hinter die Kulissen
Am Sonntag (8. Dezember) besteht wieder die Möglichkeit, mit einem der Macher*innen der Sonderausstellung "Körper.Kult.Religion" einen Blick hinter die Kulissen werfen. Am zweiten Advent beleuchtet Dr. Jan Graefe, Kustos des Bibelmuseums, den menschlichen Körper als Gegenstand und Ausdruck religiöser Vorstellungen. Die Ausstellung fußt auf Ergebnissen der epochen-, religions- und fächerübergreifenden Forschungen des Exzellenzclusters "Religion und Politik" zum Verhältnis von Religion und Körper. Beteiligt sind viele Fächer wie die Altertumsforschung, die Judaistik, Arabistik, die christlichen und islamischen Theologien, Religions- und Sozialwissenschaft, Sinologie und Ethnologie sowie das Brasilien-Zentrum der Universität.
Die Führung startet um 14 Uhr im Archäologischen Museum, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigt drei Euro. Studierende der Universität Münster müssen nichts bezahlen.
Besser als in der Realität
Das Archäologische Museum ist um eine spannende Attraktion reicher: Gestern (21. November) wurde im Untergeschoss am Domplatz eine neue VR-Station eröffnet, die einen Einblick in die reiche Geschichte der Stadt Doliche erlaubt. Diese wird seit 2015 von der Forschungsstelle Asia Minor systematisch erforscht. In den vergangenen Jahren wurde eine frühchristlichen Bischofskirche, die im späten vierten Jahrhundert nach Christus am Südhang Keber Tepe errichtet wurde, entdeckt. Dass die Erforschung der dreischiffigen Basilika nun im Archäologischen Museum quasi "live" zu erleben ist, ist für Grabungsleiter Prof. Michael Blömer ein besonderer Glücksfall: "Da die Ausgrabung inzwischen wieder abgedeckt ist, kann man in Münster nun mehr sehen als vor Ort." Anders als die Sonderausstellung kostet der Besuch im Untergeschoss keinen Eintritt.
Universität gibt Marmorkopf ungeklärter Provenienz zurück
"Für mich als Leiter einer Universitätssammlung ist es ein wenig schmerzlich, dass ein so spannendes Objekt unsere Sammlung verlässt. Aber für mich als Archäologe ist es ein freudiger Tag, dass dieses Marmorporträt an seinen Ursprungsort zurückkehrt und zusammen mit anderen Stücken aus denselben Werkstätten in seinem ursprünglichen historischen Kontext wieder betrachtet und untersucht werden kann", sagte Prof. Achim Lichtenberger, Direktor des Archäologischen Museums der Universität Münster, heute (19. November) bei der Übergabe eines römischen Porträtkopfes an das Archäologische Museum in Thessaloniki. Dieser hatte unter ungeklärten Umständen seinen Weg nach Münster gefunden – für Uni-Rektor Prof. Johannes Wessels der Grund, das marmorne Stück nun an den griechischen Staat zurück zu geben.